Alles gleichzeitig funktioniert nicht
Multitasking ist ein Mythos: Niemand kann mehrere komplexe Tätigkeiten gleichzeitig ausführen, das macht das menschliche Hirn nicht mit.
Ein Beispiel: Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, hat bestimmt schon einmal seinen Vorder- oder Nebenmann Schlangenlinien fahren sehen.
US-Forscher der Universität Utah haben Versuchspersonen am Steuer eines Fahrsimulators während des Fahrens telefonieren lassen. In einem weiteren Versuch sollte beim Fahren eine Textnachricht verfasst werden.
Das Ergebnis: Die Leistungsfähigkeit der Versuchspersonen sank in beiden Versuchen um mindestens 40 Prozent. Gleichzeitig erhöhten sich die Stress-Werte der Probanden erheblich. Die Fehlerquote war ähnlich hoch wie bei betrunkenen Fahrern mit einem Promillewert größer 0,8.
Neurowissenschaftler und Arbeitspsychologen haben das Phänomen über Jahre untersucht. Ihr Fazit: Neurobiologisch gibt es gar kein Multitasking. Das Gehirn kann sich nur auf eine, maximal zwei komplexe Tätigkeiten gleichzeitig konzentrieren, das Gehirn wechselt einfach nur rasant hin und her.